Ein bisschen Alltag…

Ein Schultag an der St. Dominic mit Elias und Lara

6:30- der Wecker klingelt. Nach und nach kehrt Leben in unser Haus; am Frühstückstisch klirrt das Geschirr, aus einigen Zimmern dröhnt Musik. Heute fahren wir alle vier mit dem Schulbus zur Arbeit – zugegeben, das kommt nicht immer vor, oft beginnen unsere Stunden später… .
Der Schulbus erreicht unser Haus zwischen 7:00 und 7:30 Uhr und nimmt uns dann mit zu unserem Arbeitsplatz. Manchmal haben wir Glück und im Bus werden sogar noch ein paar Maandazis (Gebäck) verkauft – lecker :).
In der Schule angekommen führt uns der erste Weg meist in unser Office, wo wir die Sachen abstellen und oft unsere Stunden planen. Eigentlich haben wir immer noch ein wenig Zeit bis unser eigentlicher Unterricht anfängt. Manchmal besuchen wir eine der Pre-school-Klassen oder assistieren Mr Nicolas, unserem Computerlehrer,
im ICT-Unterricht in den jüngeren Klassen. Heute steht Mathe bei Class 1 auf dem Programm. Die Kinder lernen an Tablets spielerisch das Addieren von Zahlen von 1-20. Bei 80 Kindern in einem Raum kann das schon mal ein ganz schönes Chaos geben.

Um 10:00 Uhr ist Frühstückspause. Die Kinder kriegen Porridge und an einigen Tagen geben wir Bälle und Springseile für sie heraus.
Um 10:30 machen wir uns auf den Weg zur 2ten Klasse. Die ersten und zweiten Klassen unterrichten wir beide gemeinsam, sie bestehen im Schnitt aus 70-90 Schülern. Meist beginnen wir mit den jüngeren Klassen im Kreis mit einem Singspiel wie „Tatuzita“ oder „Story of my Pony“.
„One, Two – make a circle; Three, Four – a big circle…“, singen die Kinder .
Anschließend spielen wir mit den Schülern ein Rennspiel; heute „Safari-time“, das absolute Lieblingsspiel der Kinder. Bei diesem Fangenspiel müssen die Kinder Fotos von drei Löwen machen, auf ein Kommando versuchen diese dann die Safari-Touristen zu fangen.

Mal klappt eine Stunde besser, mal schlechter – jeder Tag ist unterschiedlich. Neben ein paar kleinen Verletzungen und Auseinandersetzungen, kommt es auch manchmal zu Sprachschwierigkeiten. Die St. Dominic ist eine English-medium-school, dass bedeutet, die Kinder lernen in der Vorschule Englisch und werden von da an auch in dieser Sprache unterrichtet. Die Schüler der ersten Klasse sprechen aber natürlich oft noch kein perfektes Englisch und hin und wieder schleicht sich dann doch das ein oder andere Wort auf Kiswahili ein. Bevor wir uns zur nächsten Klasse aufmachen, verabschieden wir uns von den Kindern in einem „Highfive-circle“.
In der Mittagspause bekommen die Kinder Reis mit Bohnen oder Ugali (Maisbrei). Auch wir gehen etwas essen, unterhalten uns mit Lehrern oder quatschen mit Schülern.
Nach der Pause gehen wir zur dritten Klasse. In den höheren Klassen werden die Kinder aufgeteilt; während einer von uns mit den Mädchen zum PE geht, begleitet der andere die Jungs zum Computerunterricht – nach einer Stunde wird getauscht. Im Sportunterricht machen wir derzeit eine Hockeyeinheit, im Computerraum lernen die Schüler Sachen rund ums Programmieren und den Binärcode. Hier stehen wir für Fragen zur Seite, in der dritte Klasse geht es dabei aber meist um inhaltliche und eher weniger um technische Fragen, die Mädchen und Jungen wissen nämlich schon sehr gut mit den Tablets umzugehen.
Um 15:30 rollen die gelben Schulbusse auf das Gelände und leiten die „Hometime“ ein. Auch wir nehmen einen dieser Busse.
Auf dem Rückweg wird es mit jedem Kind, das austeigt, ein wenig ruhiger, langsam wird die Müdigkeit der Kinder spürbar. Ich 15min lehnt ein kleiner Kopf an meiner Schulter und auf meinem Schoß fängt es leise an zu schnarchen – so ein Schultag kann eben auch ganz schön anstrengend sein… 🙂 .


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